Baltikum Skandinavien Reise Woche 3
2. Juni - 8. Juni 2025
Baltikum Skandinavien Reise Woche 3
2. Juni - 8. Juni 2025
Montags bei der Anfahrt ging es wieder durch ausgedehnte Rabsfelder. Vorbei an einfachen Haltestellen mit einer Holzbank ohne Lehne und Wetterschutz. Auch die besser ausgestatteten Haltestellen haben keinen Wetterschutz. Je weiter man von den Städten weg kommt umso rustikaler werden die Dörfer. Die Landwirtschaft entwickelt sich wieder von aufgelassenen Kolchosen zu Einzelbetrieben. Auf der Fahrt zum heutigen Stellplatz gab es bereits Rehe zu sehen. Der Platz ist zwar ein Picknickplatz, war aber komplett unbenutzt. Am späten Nachmittag konnte ich dann zwei Rehe beim äsen fotografieren. Gegen abend kam dann noch eine Gruppe Jugendlicher die ihre Maturafeier dort abhielten. Konnte aber daneben problemlos schlafen. Hatte noch einen tollen Sonnenuntergang hinter den Bäumen des Waldes.
Eigentlich lädt der See zum verweilen für eine weitere Nacht ein. Da ich aber so um den 20 Juli in Nordnorwegen sein möchte um noch die letzten Tage der Mittsommernacht zu erleben, habe ich momentan vor pro Tag ca. 100 km zu fahren. Wenn ich dann weiter im Norden bin und sehe das das Wetter passen wird kann ich ja mal Pausen einlegen und mehr als eine Nacht bleiben. Die Anfahrt zum nächsten Stellplatz führte wieder durch blühende Rapsfelder. Storchen direkt am Straßenrand die sich nicht durch die Autos beirren liesen. Der Stellplatz in Naisiai ist eigentlich ein Parkplatz zu einer lokalen Attraktion mit Haseninsel, Blumenweg und baltischer historischer Kultstätte. Der Platz ist sehr beliebt. Am Abend standen 7 Wohnmobile verschiedener Größen bis zum Expeditionsmobil umgebauten Unimog. Obwoh mitten in der Zivilisation ein Traumplatz. Übringens bin schon gespann wie es weiter im Norden wird. Aber hier ist bereits von 19:00 bis 22:00 eine Traumlichtstimmung zum fotografieren.
Bei der Abfahrt aus Naisia lief mir noch ein Oldtimer über den Weg. Nächstes Ziel war bereits in Lettland. Da mir aber noch ein Tip gegeben wurde besuchte ich den in der Nähe gelegene Ort Berg der 1000 Kreuze. Dies ist im Prinzip nur ein kleiner Doppelhügel. Es ist eine christliche Wahlfahrtsstätte. Und es hat sich eingebürgert für die Erfüllung von Wünschen dort ein Kreuz zu hinterlegen. Die Ausgestaltung des Kreuzes zeigt wie wohlhabend der Wünscher war. Übrigens kürzeste Route bedeutet in Litauen 11 km über Feldwege zum Ziel im gegensatz zu schnellste Route 22 km über Hauptstraßen.
Wie gesagt der heutige Schlafplatz lag bereits in Lettland. Kurz vor Riga bei Kagi rechts ab in den Wald. 3 km Feldweg bis zum Ziel. Ein 27 m hoher Aussichtsturm und Gedenkstätte des 1. Weltkrieges mit Picknickplatz. Hin und wieder kommt ein Einheimischer vorbei. Ansonsten sehr ruhig. Morgen geht es dann weiter ans Meer.
Abfahrt vom alten Stellplatz und Ankunft beim neuen bei Gauja war über eine 2 bzw. 3 km lange Rumpelpiste. Dafür waren die Stellplätze nachts ausgesprochen ruhig. Heute Donnerstag hat es immer wieder zwischendurch geregnet. Späten Nachmittg machte ich mich dann auf Möwen zu fotografieren. Es war bis zu letzt nicht ganz klar ob es einen schönen Sonnenuntergang geben wird. Allerdings verzogen sich dann die letzten Wolken und es gab einen schönen Sonnenuntergang. Die Lichtstimmung mit den Wolken davor war aber auch sehr schön anzusehen. Mitten im Sonnenuntergang lief mir dann noch ein räudiger Fuchs vor die Linse. Ich glaube der Fisch war schon tot. Kann mir nicht vorstellen das ein so abgemagerter und kraftloser Fuchs einen lebenden Fisch fangen kann.
Vor meiner Weiterreise am Freitag machte ich noch einen Spaziergang zur Mündung der Gauja durch den Wald. Der Gauja ist der längste Fluss Lettlands und mündet zirka 1 km südlich meines Stellplatzes in die Rigaer Bucht. Hin ging es durch herrlich naturbelassenen Wald. Zurück entlang des Strandes auf dem Rücken der Dünen. Dabei konnte man sehr schön sehen das der angeschwemmte Sand durch den Wind immer tiefer in den Wald getragen wird. Die Düne frißt sich buchstäblich in den Wald und drängt die Küstenlinie immer mehr zurück.
Die Anreise zu meinem Schlafplatz führte 90 km ziemlich gerade durch Wälder. Links von mir die Küste manchmal näher und sichtbar, dann wieder durch den Wald verdeckt. Die Stadt Ainazi ist ein kleiner Küstenort. Das Dorf ist wie alle die ich bis jetzt durchfahren habe in Litauen und Lettland äuserst gepflegt. In dem Dorf befinden sich an allen historisch relevanten Häusern Infotafeln in Lettisch und Englisch. Es ist ein sehenswertes kleines Dorf.
Am Samstag Vormittag ging ich zum Strand um zu schauen welche Vögel es zu fotografieren gab. Am ersten Bild sieht man eine Brandgans. War für mich eine neue Art. Möven die über die Wellen schaukelnden. Graugänse. Und wenn zu hohe Wellen kammen mal kurz aufstiegen und sich hinter der Welle wieder niederliesen wie auf den letzten drei Bildern.
Nachmittags ging es dann nochmal an den Strand für ein paar Landschaftsaufnahmen. Die beiden Brandgänse vom Vormittag nochmal in der Landschaft fotografiert. Der Strand ist auf der einen Seite naturbelassen für die Vögel und auf der anderen für Badegäste.
Bei der Anfahrt zum nächsten Schlafplatz in Estland fuhr ich zuerst über die Nebenstraße mit Blick aufs Meer, durch Wälder und malerischen Ortschaften mit schön restaurierten Kirchen bevor ich wieder auf die Hauptstraße kam und weiter gegen Norden fuhr. Der Schlafplatz lag wie ich dann feststellte bei einer Mountainbikebahn. Da zuviel los war suchte ich mir einen weiteren Platz auf dem Weg nach Tallinn.
In der Nähe von Valbola machte ich einen Zwischenstop bei einer historischen Ausgrabung. Dort wurde eine befestigte Wehranlage aus dem 11. bis 13. Jahrhundert freigelegt und der Grundriss des mehr als 500 Meter umfassenden Walls wiederhergestellt. Diese war im inneren 2 - 7 Meter hoch. Durch die Anlage auf einer Anhöhe war der Wall außen 7 bis 14 Meter hoch. Im inneren befand sich ein Brunnen und diverse Gebäude die die Siedlung ergaben.
Tallinn ist eine sehr weitläufige Stadt mit einem historischen Kern. In der Nähe dieses einen Platz für die Übernachtung gefunden. Dann machte ich mich auf ins Zentrum. Bevor man in die Altstadt kommt gibt es eine eigenartige Mischung von alten und modernen Bauten. Erster Platz war der Platz des Friedens mit der Estischen und Ukrainischen Flagge.. Dann ging es zum Rathausplatz. Dieses Wochenende war wahrscheinlich mehr los da das Altstadtfest stattfand. Also wahr einiges los. Die Möven drangen auch bis in die Altstadt vor und lieferten sich knapp über den Köpfen der Besucher Luftkämpfe.