Baltikum Skandinavien Reise Woche 4
9. Juni - 15. Juni 2025
Baltikum Skandinavien Reise Woche 4
9. Juni - 15. Juni 2025
Der Tag der Überfahrt begann verregnet und es sollte sich den ganzen Tag nicht ändern. Der Checkin ging sehr rasch von sich. Wahrscheinlich hatte sie mit Kennzeichenerkennung meine Buchung am Schirm. Mußte nur den Pass zur Legitimation herzeigen. Das Schiff ist in knapp 15 Minuten entladen und beladen. Interessant war das es auf der ganzen Strecke Handy Empfang gab. Die Überfahrt verlief ruhig. Ich möchte nicht wissen was bei Sturm los ist. Den auch bei ruhiger See war manches mal ein leichtes rütteln spürbar. Und wenn man dann raussah hatten die Wellen zu der Zeit leichte Schaumkronen. Als ich ankam sofort raus aus Helsinki, einkaufen und einen Schlafplatz suchen.
Die nacht verbrachte ich auf einem Parkplatz am Rande es Vorortes von Helsinki. Dienstag morgen als ich mich fertig zur Abfahrt machte kam ich mit einem Einheimischen ins Gespräch der dort seine Laufrunde begann. Er gab mir den Tipp 200m weiter gibt es einen Weg zu einer Anhöhe von der man den Blick auf das Meer und die Skyline von Helsinki hatte. Danach beschloss ich vor der Weiterfahrt mir doch noch ein bischen was von Helsinki anzusehen. Dazu fuhr ich auf einen Campingplatz in einem Vorort. Der hatte eine U-Bahn Anbindung ins Zentrum. Die nutzte ich um mir am späteren Nachmittag noch die Umgebung des Hauptbahnhofs und der Universität anzusehen. Die Nacht auf Mittwoch verbrachte ich dann auf dem Campingplatz. Ist mal was anderes mit 100 anderen zu stehen als alleine oder mit ein, zwei in der Natur.
Mittwochs bei der Anreise zu meinem nächsten Schlafplatz noch ein letzter Blick auf das Meer. Dann ging es etwas in das Landesinnere vorbei an verstreut liegenden Höfen. Ziel war der Fluß Kymijoki. Angekommen fand ich einen Angelplatz mit Feuerstelle vor. Der Fluß teilt sich dort und umfliest 7 Inseln. Auf der Seite wo ich stand gab es ein Steilufer mit herrlichem Blick. Gegen abend gelang es mir noch ein paar Seeschwalben zu fotografieren. Eine davon trug gerade einen Fisch zurück ins Nest. Ich verbrachte hier eine ruhige einsame Nacht.
Am Donnerstag ging es zum Nationalpark Valkmuse. Dort gibt es einen Rundwanderweg durchs Moor. Ausgelegt mit Holzbrettern und alle paar hundert Meter mit der Gelegenheit entgegenkommende vorbeizulassen. Durch die Nässe sind die grün und braun Töne besonders intensiv und vielfälltig. Da ich gegen Mittag da war fuhr ich dann weiter zu meinem Schlafplatz.
Mein Schlafplatz am Donnerstag führte mich zu einem Wanderweg in der Nähe von Saaramaa. Auf dem Weg dorthin kam ich immer wieder an rotbraun gestrichenen Holzgebäuden vorbei die die grüne Landschaft auflockerten. Dort angekommen mußte ich feststellen was die Finnen unter naturbelassenem Wanderweg verstehen. Auf einmal zeigte der Pfeil nach rechts und ich mußte erste mal schauen wo es da weiterging. Es war ein zwei fußbreiter Trampelpfad der die Böschung in den Wald hineinging. So ging es den ganzen Rundwanderweg. Schmaler Pfad durch Heidelbeersträucher. Das muß ein Traum sein im Herbst. Über umgestürtzte Bäume. Steigungen die nur mit Halteseil überwunden werden konnten. Aber oben angekommen entschädigte der Ausblick auf den Waldumrahmten See. Der so dunkelblau vor einem lag das es fast schwarz erschien.
Die nächste Etappe am Freitag führte mich über Lappeenranta und Imatra am See Saimaa vorbei zur Insel Äitsaari. Der See Saimaa ist der größte See Finnlands. Den Tag ließ ich etwas ruhiger angehen und sah mir nur die Umgebung an. Leider kommt man an vielen Stellen nicht zum Ufer da das meiste Ufer in Privatbesitz. Mal schauen was die Insel morgen noch so bietet. Übrigens geht zwar die Sonne noch unter aber es wird nicht mehr Dunkel. 19,5 Stunden Tageslicht und 4,5 Stunden Abenddämmerung bzw Morgendämmerung. Sonnenuntergang 22:45 Sonnenaufgang 03:25. Befinde mich ja schon auf 61 Grad 15 Minuten nördlicher Breite und 28 Grad 42 Minuten östlicher Länge. Wien dazu liegt ja auf 48 Grad 14 nörlicher Breite und 16 Grad 21 östlicher Länge. Also schon ein ganzes Stück nörlicher. Bis zum Polarkreis wo die Sonne am 21. Juni nicht untergeht ist es noch ein Stück. Der liegt auf 66 Grad nörlicher Breite. Ganz im Norden dauert die Mittsommernacht bis Ende Juli. Dort möchte ich noch hin.
Ich wollte mir eigentlich einen Parkplatz suchen und einen Teil der Insel zu Fuß erkunden. Jetzt weiß ich aber warum es auf der Insel keinen Eintrag in Park4night gibt. Nur den Parkplatz zu Beginn. Am idealsten ist es die Insel mit dem Rad zu erkunden, das aber selber mitzubringen ist. Wie schon gestern abend. Die Strandzugänge sind entweder im Privatbesitz oder bieten keine Zugansmöglichkeit. Ansonsten ist die Insel landwirtschaftlich genutzt. Es gibt noch einen Übergang zu einer zweiten Insel. Das ist aber eine Sackgasse. Mann muß wieder zurück um auf das Festland zu kommen. Das letzte Foto zeigt eine typisch finnische Eigenschaft. Bei vielen Zufahrten zu den Häusern und Landwirtschaften gibt es irgendwelche geschmückten Figuren. Mit Blumentöpfen geschmückte alte Fahrräder.
Nächste Nachte war für einen Platz in der Nähe von Pohjalankila geplant. Da gab es einen Aussichtsturm direkt am Parkplatz auf den See. Auf der Fahrt dorthin holte mich mein letztes Projekt im Beruf gedanklich ein. Ich kam beim finnischen Standort der Firma Stora Enso vorbei für die ich ein Projekt umgesetzt hatte. Die Hoffnung auf Vögel vom Aussichtsturm erfüllten sich zwar nicht. Es gab aber einen schönen Sonnenuntergang. Und ich hatte zwar die Rufe einiger Vögelarten gehört aber nichts gesehen.
Nächste Station ist Savonranta. Knapp 100 km Richtung Norden. Vorbei an schroffen Felsen, Wäldern und diversen kleineren Seen. Savonranta liegt wieder an einem sehr großen Seensystem. Was mir bei der Ankunft aufgefallen ist, es gibt in Finnland öffentliche Teppichwaschstationen. Diesmal machte ich an einem kleinen Campingplatz direkt am Ufer des Sees Station. Ist auch ok. Kleiner und naturnäher als in Helsinki.