Baltikum Skandinavien Reise Woche 6
23. Juni - 29. Juni 2025
Baltikum Skandinavien Reise Woche 6
23. Juni - 29. Juni 2025

Heute Montag geht es zur Bärenbeobachtung. Zuerst noch in Kuusamo die Vorräte für die kommende Woche auffüllen. Dann geht es Richtung russischer Grenze. Mein erstes Rentier auf der Anfahrt das lange genug stehen blieb das ich endlich ein Foto machen konnte. Dann machte ich noch eine Rast an einem Fluß bevor ich mich gegen 17:00 Uhr auf den Weg machte die Nacht mit Bärenbeobachtung zu verbringen.
Um 17:45 am Parkplatz eingetroffen. Es ist schon hart in dieser Gegend im freien auf das Eintreffen der restlichen Teilnehmer zu warten und keinen Gelsenspray zu verwenden um dann nicht einen verräterischen Duft abzugeben. Nach Bezug der Hütte hieß es erstmal warten. Zuerst beschäftigten sich die Möven mit dem Futter und stritten darum. Dann gab es einen Adler im Abflug der sich auch seinen Anteil holte. Eine halbe Stunde später war es soweit, ein Bär ließ sich blicken. Schon sehr imposante Tiere. Vor allem wenn man sie mit dem Tele ganz nahe betrachten kann. So bis Mitternacht kam ein Bär so im Stundenrythmus vorbei und wir konnten tolle Fotos machen.
Dienstag ging es dann noch von Mitternacht bis halb drei das der Bär immer wieder mal vorbei schaute. Leider kam die Bärenmutter mit ihren drei Jungen nicht vorbei. Das lag laut dem Guide daran das die letzten zwei Tage eben männliche Bären auftauchten und es für die Jungen zu gefährlich wäre. Also bleibt sie momentan der Stelle fern. Gegen morgen beschäftigte ich mich damit ein paar Vögel zu fotografieren. Ein Adler nahm auch wieder seine Aussichtsposition ein. Um acht Uhr verliesen wir dann die Hütte und es ging zum nächsten Schlafplatz. Ich wollte zwar noch die Fotos sichten. Nach einem Frühstück legte ich mich aber gegen 14:00 Uhr schlafen und holte die vergangene Nacht auf. Und verschob die Fotos auf Mittwoch.
Mittwoch wollte ich eigentlich in einen Nationalpark fahren. Stellte dann aber fest das es auch ein Skigebiet ist. Zuviel Infrastruktur und zuwenig abgelegene Stellplätze. Also bin ich weiter nach Kairala. Dort einen schönen Stellplatz am Fluß Kitinen gefunden. Ein Angelplatz mit schöner Aussicht auf den Fluß. Heute bin ich in der nördlichsten Provinz Lapland angekommen. Habe kurz nach Kuusamo den Polarkreis überquert. Gibt kein Foto davon. Da im Gegensatz zu Rovaniemi hier keine Touristenattraktion. Und jetzt geht die Sonne nicht mehr unter. Neben Landschaftsaufnahmen hatte ich noch die Gelegenheit den großen Watvogel und eine kleine Rentierfamilie zu fotografieren. Übrigens hatte ich heute das erste Mal im Sommer die Sitzheizung in Betrieb. Wenn sich die Sonne nicht zeigt sind 13 Grad ziemlich frisch.
Donnerstag machte ich mich auf nach Kersilö. Ich kann es nicht beschreiben aber irgendwie kommen mir die Wälder seit überschreiten des Polarkreises anders vor. Die Straßen noch länger geradeausführend. Am Nachmittag machte ich eine Wanderung durch ausgedehntes Sumpfgebiet. Befinde mich in der Taiga Finnlands. Es gibt zwar noch ausgedehnte Wälder aber die Baumarten ändern sich angepasst an die im Winter tiefgefrorenen Böden die im Sommer dann auftauen und diese Sumpflandschaften ergeben.
Am Freitag machte ich mich auf zur Ortschaft Tankavaara. Dies ist der Ort an dem früher Goldgräber diverse Edelsteine geschürft haben. Nachgebautes Goldgräberdorf mit zugehörigem Museum. Natürlich Rentiere überall. Dann ging es weiter zum Schlafplatz in der Nähe. Hier zeigt sich schon etwas was mich dann in Norwegen erwartet. Im Tal ist ist es noch schön grün aufgrund der aufgetauten Sümpfe. Auf den Hügeln wird es schon etwas karger. Aber auch hier halten sich Rentiere auf, die sehr genügsam sind was das Futter angeht und jeden noch so kleinen Flecken abgrasen.
Am Samstag ging es weiter Richtung Inari. Die Vegetation wird stellenweise schon karger. Und da die Bäume als Windschutz teilweise fehlen muß die Straße anderweitig vor Schneeverwehungen geschützt werden. An der Höhe kann man sehen wie gewaltig die Schneemassen sein müssen. Vorbei an einer Rentierherde ging es Richtung Norden. Während sich die erwachsenen Rentiere von Autos nicht aus der Ruhe bringen lassen, schrecken die Jungtiere noch bei jedem Auto auf und laufen einige Meter. Das kann ganz schön gefährlich werden wenn sie in die falsche Richtung laufen. Zwischendurch besuchte ich eine verlassene Bärenhöhle und hatte Ausblick über die bewaldeten Hügel. Mein Schlafplatz kurz vor Inari befand sich auf einem 340 Meter hohen Hügel. Speziell für Mike auch davon aus sind die Seen in Finnland nicht überblickbar. Und jetzt ist der Inarisee nicht einmal der Größte.
Die letzte Übernachtung in Finnland führte mich nach Sevettijärvi. Ein kleiner Ort wo auf 60 km entlag des Sees die Sami, Lapplands ursprüngliche Einwohner leben. Sie wurden nach dem zweiten Weltkrieg vor die Wahl gestellt im von der Sowjetunion beanspruchten Teil zu bleiben oder umzusiedeln. Die Mehrheit entschloß sich nach Finnland zu gehen. Die Ortschaft beherbergt ein kleines Freilichtmuseeum wo das historische Leben der Sami dargestellt wird. Morgen Montag geht es weiter und der nächste Schlafplatz wird in der Nähe von Kirkenes in Norwegen sein.
Diese Karte gibt einen schönen Überblick über meine nächsten Reiseziele. Über Neiden nach Kirkenes. Danach runter nach Nyrud an die Grenze Norwegen/Finnland/Russland. Rauf an die Grenze bei Kirkenes. Dann um den Varangerfjord über Vardo nach Vardso und Hamningberg. Ans östliche Ende von Europa. Nach Gamvik und dann rüber ans Nordkapp. Und dann geht es langsam wieder Richtung Süden.

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